Die virtuellen Veranstaltungen des Pandemie-Jahrs #1 sind vorüber, der Ausblick auf Weiteres fällt momentan dünn aus. Für Mai sind zwei Vor-Ort-Veranstaltungen geplant – wenn sie nicht ins Digitale umziehen, gehört das wohl ins Reich der Fantasie. Zu dem Zeitpunkt werden wir andere Sorgen haben.
Immerhin: liTrio wird im Juni und Juli mit seinem neuen Jahresprogramm auftreten, das ist einigermaßen sicher, da wir doppelgleisig planen und im Fall des Falles auf die virtuelle Bühne steigen.
Ansonsten alles offen, daher einstweilen ein Resümee: Wenn ich richtig gezählt habe, liefen zehn Online-Veranstaltungen seit April 2020. Acht davon sind weiterhin im Netz verfügbar. Hier geht’s zur Mediathek:
- Lesebühne großraumdichten & kleinstadtgeschichten mit Pauline Füg, Tobi Heyel & Ulrike Schäfer, Gäste: Jan Cönig & Christoph Demian (7.4.20)
- Ulrike Schäfer: Die letzten Stunden Antarktis. Digitale Lesung in der Stadtbücherei Würzburg (11.4.20)
- Best of liTrio Online mit Martin Heberlein, Ulrike Schäfer und Hanns Peter Zwißler. Musik: Christian Bekmulin (2.6.20)
- Push the Button. Multimediale Literaturshow mit Kim Fabienne Hertinger (Film), Cendra Polsner (Visuals), Pauline Füg, Johannes Jung & Ulrike Schäfer (Texte) (9.6.20)
- Lesebühne großraumdichten & kleinstadtgeschichten mit Pauline Füg, Tobi Heyel & Ulrike Schäfer, Gäste: Ninia LaGrande & Jule Weber (10.11.20)
- Kulturpunkte Hausbesuche (34): Ulrike Schäfer in der Reihe des Dachverbands freier Würzburger Kulturträger (veröffentlicht am 7.2.21)
- liTrio liest online, Vol. 2 mit Martin Heberlein, Ulrike Schäfer und Hanns Peter Zwißler. Musik: Christian Bekmulin (25.2.21)
- Lesebühne großraumdichten & kleinstadtgeschichten mit Pauline Füg, Tobi Heyel & Ulrike Schäfer, Gäste: Ingrid Kellner & Robert Alan (9.3.21)
Darüber hinaus habe ich das P-Seminar „Creative Writing“ des Gymnasiums Veitshöchheim virtuell besucht und bin bei einem internen Online-Treffen aufgetreten.
Das digitale Jahr hat mir also auch einige spannende Premieren beschert. Ansonsten ist der Kopf voll mit Eindrücken aus einem Jahr Pandemie. Wenn man es zwischendurch schafft, einen Schritt zurückzutreten und das Ganze aus der Distanz zu betrachten, ist Wissenschaftsleugnung zum Beispiel ja durchaus ein Faszinosum, das einen auch künstlerisch umtreiben kann. Eine moderne Gesellschaft, die sehenden Auges von Welle zu Welle treibt – wow. Von so viel Stoff für Geschichten haben wir vor einem Jahr nicht zu träumen gewagt. Aber ob man es schafft, das literarisch zu fassen zu kriegen? Ich weiß es nicht.
Alles offen also. Einstweilen waltet der Frühling seines Amtes, und das immerhin ist schön so!
P. S. Prompt habe ich zwei Audios vergessen:
- Am 11.4.20 haben Ralf Thees und Alexander Sazyma mich in ihren fabelhaften Würzmischung-Podcast eingeladen. Das war der Karsamstag vor einem Jahr, ich kam gerade von der Lesung in der leeren Stadtbücherei zurück. Wir haben über meine Erfahrungen mit der April-Lesebühne gesprochen, der ersten Veranstaltung, die wir digital durchgeführt hatten, und über unsere Situation im Allgemeinen mitten im ersten Lockdown.
- Im Januar habe ich nach ewig langer Zeit eine neue Folge „Kurze Geschichten, Teil 2“ meines Podcasts schreiben*literarisch aufgenommen, in der es darum geht, wo Schreibende ihre Kurzgeschichten zur Veröffentlichung und für Wettbewerbe einreichen können – und wie man „mental“ mit Absagen umgeht.
Es waren also 12 digitale Sächelchen in diesem ersten Pandemie-Jahr, das ist ja auch eine schöne Zahl.