Die Jüdin Ruth kehrt nach Kriegsende schwer traumatisiert in ihre Heimatstadt zurück und muss feststellen, dass Zwischenzahl, der Mörder ihrer Eltern, frei herumläuft. Sie erschießt ihn und führt die Justiz, ja die ganze Stadt in eine Zerreißprobe, indem sie dem Richter eine einfache Frage stellt: „Wenn Zwischenzahl Ihre Eltern ermordet hätte, und er wäre nicht bestraft worden – was würden Sie getan haben?“
Die Bearbeitung von Leonhard Franks Drama „Ruth“ entstand 2013/14 anlässlich der Aktion „Würzburg liest ein Buch„. Sie verwendet Zitate aus Leonhard Franks Roman „Die Jünger Jesu“ und entstand mit freundlicher Unterstützung des Aufbau Verlags, Berlin.
Das Stück wurde am 6. und 7.4.14 im Rahmen einer Szenischen Lesung im theater ensemble Würzburg vorgestellt. Es ist bisher nicht uraufgeführt.
Anmerkungen zum Stück
Ulrike Schäfer: Annäherungen an „Ruth“. Leonhard Franks Drama und die Bearbeitung für das theater ensemble Würzburg. KulturGut 14, 1.2.14. Zu Hintergrund, Gehalt und Struktur des Originals sowie Aspekten der Bearbeitung.
Ulrike Schäfer: Ruth, noch immer unterwegs. Zur Bearbeitung des Dramas „Ruth“ von Leonhard Frank. 7.4.14. Zum historischen Hintergrund sexualisierter Gewalt im Nationalsozialismus und dem Verhältnis zwischen historischer und literarischer Wahrhaftigkeit.
Nachbericht zur Szenischen Lesung
Karl-Georg Rötter: Eine Tote kann nicht töten. Szenische Lesung von Ulrike Schäfers Drama „Ruth“ im theater ensemble. Main-Post, 9.4.14.